Palmsonntag

Am Palmsonntag wurde in den meisten sächsischen Gemeinden die Konfirmation gefeiert. Das ist auch heute noch so in den Gemeinden, die noch Konfirmanden haben. Mit Ausnahme der städtischen Gemeinden mit über 1000 Seelen finden in den wenigsten Gemeinden heute noch regelmäßig Konfirmationen statt, in vielen Gemeinden unter 100 Seelen nur alle paar Jahre.

Am Vortag war es früher üblich, dass die Konfirmanden zum „Versöhnen“ gingen und sich bei den kirchlichen Autoritäten, bei den Eltern, bei Paten und Anverwandten entschuldigten für alles, was sie ihnen in der Kindheit versehentlich angetan haben. In Malmkrog gehen die Konfirmanden immer noch zum Versöhnen durch den Ort und tragen dazu, so wie es früher üblich war, weißes Hemd mit schwarzer Hose und einen schwarzen Hut mit roter Schleife. (Siehe "Malmkrog", mit Film)

Die Versöhnung oder eine Aussprache mit dem Presbyterium ist auch in anderen Gemeinden noch üblich, das Versöhnen im Familienkreis ist aber abhängig davon, welchen Wert die Familie persönlich auf diese Tradition legt und ist heute nicht mehr die Regel. In Petersberg hörte ich noch von Konfirmanden, die auch ihre Eltern noch förmlich um Versöhnung bitten.  

(Stand Oktober 2010, J. Jürgens)