Über das Projekt

Die Sammlung der “Siebenbürgisch-sächsischen Traditionen und Bräuche der Gegenwart” ist ein Projekt der Evangelischen Kirche A.B. In Rumänien. Es wurde gefördert vom Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) und dem Haus des Deutschen Ostens (HDO).

Das Projekt entstand auf Initiative von Dr. Stefan Cosoroabă, Projektmanager der Evangelischen Kirche und wurde bis zum heutigen Stand von der ifa-Kulturmanagerin Julia Jürgens geleitet und durchgeführt.

Schon vor Jahren hat die Evangelische Kirche A.B. in Rumänien Initiativen zur Sicherung und Wahrung des materiellen Kulturgutes der Siebenbürger Sachsen begonnen. Gemeindearchive wurden erfasst, Museen eingerichtet, mobiles und immobiles Kirchengut restauriert. Zu den Kirchenburgen und Orgeln gibt es mittlerweile Datenbanken, die über den derzeitigen Zustand und die Geschichte der Objekte informieren. Parallel dazu wurde dieses Projekt begonnen, um auch das bisher wenig wahrgenommene immaterielle Kulturerbe zu dokumentieren.

Projektverlauf

Beginnend im Februar 2010 wurden betreffend heute noch existierender Traditionen und Bräuche Informationen gesammelt: Durch Fragebögen an die Pfarrgemeinden in Siebenbürgen, durch Gespräche in den jeweiligen Orten mit den verantwortlichen Pfarrern, Kuratoren und anderen Wissensträgern, allen voran den Menschen in den Ortschaften selbst, durch Recherche in Heimatmonographien und ethnologischen Forschungsberichten.

Bis heute wurden über 30 Orte besucht, Interviews geführt und aufgezeichnet, gelebte Bräuche durch Fotos und Film dokumentiert (die Filmaufnahmen dokumentierte Hans Hedrich).

Die Dokumentation ist nicht abgeschlossen. Sie erhebt nicht den Anspruch, vollständig zu sein. Im Gegensatz zu materiellem Gut sind Traditionen flüchtig, sie lassen sich nicht vermessen und wiegen, sie haben meist kein Ursprungsdatum, in dem sie sich verorten lassen, sie variieren von Ort zu Ort und von Person zu Person, die über sie erzählt. All das lässt die gesammelten Traditionen und Bräuche offen für Veränderungen und Erweiterungen. Mit der Online-Sammlung wurde eine Form gewählt, die diese zulässt. Beiträge können jederzeit verändert, ausgetauscht und hinzugefügt werden. In diesem Sinn ist die Sammlung so organisch wie die in ihr erfassten Traditionen.

Dank

Ich möchte an dieser Stelle einen herzlichen Dank aussprechen an alle, die bisher zu dieser Sammlung beigetragen haben, allen voran den von mir interviewten Gesprächspartnern, die sich am Telefon oder Auge in Auge (und vor der Kamera) mit Interesse und Geduld auf meine Fragen einließen, hier möchte ich Michael Henning, Johann Schaas, Rolf Roth, Michael Homm, Rosi Müller, Wilhelm Roth, Oswald Kessler, Pfr. i.R. Wolfgang Rehner, Ortrun Morgen, Wilhelm Fabini, Horst Klusch, Familie Johann Schaaser, Michael Krauss und Katharina Arkeder hervorheben. Ebenso geht der Dank an alle Personen, die mir zu Kontakten verhalfen und mir wichtige Hinweise zu noch bewahrten Traditionen gaben, besonders an Hannelore Baier, Diakon Joachim und Christiane Lorenz, Landeskirchenkurator Prof. Friedrich Philippi, Dechant Dietrich Galter, Dechant Johannes Halmen, Pfr. Gerhard Servatius-Depner, Pfr. Ulf Ziegler, Pfr. Agnes Köber, Pfr. Dr. Peter Klein, Pfr. Andreas Hartig, sowie einen Dank an die, die mir Materialien zur Verfügung stellten oder zusandten, hier speziell an Michael Hügel, Georg Boer, Marga Grau, Erna Szegedi, Günter Czernetzky, Pfr. Gerhard Kenst und Dr. Wolfgang Theilemann.

Danke an Hans Hedrich für die filmische Begleitung und vielen Dank auch an das CUBUS-Team für das technische Know-How beim Aufbau der Datenbank.

Einen Dank zuletzt an das Institut für Auslandsbeziehungen und das Haus des Deutschen Ostens, die das Projekt finanziell erst ermöglicht haben.

Julia Jürgens, November 2010