MALMKROG/ MĂLÂNCRAV
liegt im Kreis Hermannstadt/ Sibiu, zwischen Mediasch/ Mediaș und Schäßburg/ Sighișoara, südlich von Lasseln/ Laslea. Der Ort wurde 1305 erstmals urkundlich erwähnt. Malmkrog war nicht Teil des Königsbodens, sondern eines (des Oberweißburger) Komitates. Das heißt, dass der Ort ungarischen Adligen eigen war und die dort lebenden Siebenbürger Sachsen bis zur endgültigen Aufhebung der Leibeigenschaft Fronbauern waren und im Gegensatz zu den auf Königsboden lebenden Sachsen eingeschränkte Rechte hatten. Vor dem Zweiten Weltkrieg hatte die Evangelische Gemeinde in Malmkrog 1000 Mitglieder (das bedeutet, es lebten 1000 Sachsen im Dorf, denn damals war Konfession und Ethnie noch deckungsgleich, es gab keine Ehen zwischen Sachsen und Rumänen, daher auch keine Konfessionswechsel). Heute umfasst die Evangelische Gemeinde im Malmkrog 150 Mitglieder, die nicht alle sächsisch sind (einige Rumänen, zugewanderte Deutsche und Roma).
Im malerisch gelegenen Malmkrog haben sich erstaunlich viele Traditionen erhalten. Ein Brauch, das Palmzweige-Tragen der Kinder am Palmsamstag, ist sogar meines Wissens nach nur noch hier erhalten. Ein Grund für das Lebendigbleiben der Bräuche ist sicher die für ein Dorf dieser Größe vergleichsweise starke Gemeinde. Wichtiger ist jedoch, dass seit Anfang der 90er Jahre durchgängig ein Pfarrer (Diakon Joachim Lorenz) in Malmkrog lebt, der mit seiner Frau viele Aktivitäten anstößt und unterstützt. Auch das Engagement einer zugezogenen deutschen Familie und eines Rückwanderes geben dem Ort sicher Impulse. Dazu kommt Malmkrog auch das Wirken des Mihai-Eminscu-Trusts zugute, der mehrere Häuser im Ort renoviert hat (darunter das Herrenhaus des ehemaligen ungarischen Besitzers von Malmkrog, Graf Michael Apafi) und Malmkrog als Ziel von den sogenannten Kulturtouristen etabliert hat.
(Stand Juli 2010, J. Jürgens)
Dorfansicht Malmkrog Palmsamstag 2010/ Im Bild zu sehen zwei Konfirmanden beim "Versöhnen" (Foto: J. Jürgens)