Zu Pfingsten werden in Malmkrog nach alter Tradition noch Pfingst- oder Maibäume vor die Häuser gestellt. Diese Tradition hat sich gehalten, auch wenn sich die ursprüngliche Bedeutung des „Liebesmaiens“ verloren hat – denn es sind nicht mehr wie früher die Jungen, die ihren Auserwählten als Zeichen der Zuneigung einen Baum vor das Haus stellen. Heute stellen die sächsischen Familien im Ort sich aus Gewohnheit die Birken- oder Pappeläste vor ihre eigenen Häuser und auch vor die Kirche.
Es war früher die feste Aufgabe der Jungen (der Bruderschaften, als es sie noch gab), die Äste im Wald zu schlagen. Vor einigen Jahren, so erzählt der Malmkroger Rolf Roth, gab es Ärger mit den Förstern: Über Jahrzehnte sei es üblich gewesen, dass die Jungen den Förstern das Schlagen der Birken mit ein wenig Arbeit vergalten (dem Mähen von Wiesen zum Beispiel). Heute kämen die Malmkroger Jugendlichen dieser Arbeit aber nicht mehr nach, und die Förster wollten ihnen dafür nicht mehr erlauben, sich Bäume zu holen. Man habe sich dann aber geeinigt, und so dürfen die Jugendlichen weiterhin einige junge Birken schlagen.
Auch die Rumänen, so wurde beobachtet, haben vor einigen Jahren begonnen, sich Birken vor ihre Häuser zu stellen. Welche Bedeutung diese Geste für sie hat, konnte ich nicht herausfinden.
(Stand Juli 2010, J. Jürgens)