Reichesdorf liegt 12 km südöstlich von Mediasch von Bergen umringt in einem Seitental der Großen Kokel. Die von 1350 - 1451 erbaute Kirche mit dem üppigen Hauptportal gilt als architektonisch am reichsten ausgestattete siebenbürgisch-sächsische Dorfkirche. Die Bevölkerung lebte jahrhundertelang hauptsächlich vom Weinbau, von Viehzucht und Landwirtschaft. Die Weinberge liegen heute brach und Landwirtschaft wird kaum noch betrieben. Von ehemals 1300 Sachsen (vor 1945) leben heute weniger als eine Handvoll noch fest in Reichesdorf.
Reichesdorf ist Diasporagemeinde des zahlenmäßig kleinsten Kirchenbezirks Mediasch. Von 46 Gemeinden haben 34 gleich oder weniger als 20 Mitglieder. Da derart geschrumpfte Gemeinden schwer die im Jahresverlauf früher gefeierten Feste noch organisieren können, finden viele übergemeindliche Feste statt, die zum Anlass häufig ein im Kirchen- oder Brauchkalender wichtiges Datum nehmen.
Kurator Johann Schaas zeigt viel Engagement für das Aufrechterhalten von Traditionen. Zur Geschichte des Ortes und der Kirche hat er sehr viel zu erzählen (seine Kirchenführungen sind absolut empfehlenswert), außerdem wurde auf seine Initiative hin ein übergemeindliches Nachbarfest eingeführt )
(Stand Juni 2010, J. Jürgens)