liegt im Harbachtal, 10 km südwestlich von Agnetheln/ Agnita. Der deutsche Name geht darauf zurück, dass der Ort bis ins 15. Jahrhundert hinein kirchlicher Besitz war und zur Propstei in Hermannstadt gehörte. Probstdorf war immer ein kleines Dorf, das nie viel mehr als 800 Einwohner hatte. Heute leben noch knapp 500 Menschen in Probstdorf, von denen sich 23 als deutsch, 442 als Rumänen und 13 als Roma bezeichnen.
Der Zusammenhalt der winzigen evangelischen Gemeinde ist sehr eng. Das liegt auch daran, dass gemeinschaftsfördernde Traditionenen weitergeführt werden. Dazu gehört eine Nachbarschaft, die noch ihren Richttag hält und das Fortbestehen einer Blaskapelle, eine der letzten sächsischen Dorfkapellen, die sich nach 1989 erhalten hat.
Weiterführung von Traditionen im weiteren Sinne erfolgt in Probstdorf auch durch eines von der österreichischen Botschaft betreuten Projekts, das sich um den Dorferhalt kümmert. Dazu gehören z.B. Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen in traditionellen Handwerksberufen für die Bewohner, Renovierung von Schule, Pfarrhaus und der alten Häuser im Ort. Besonderer Wert wird auf die Integration der Roma gelegt, die heute (entgegen der Volkszählung) etwa 85 % der Bevölkerung ausmachen.
(Stand September 2010, J. Jürgens)