Verlorener Brauch in Michelsberg

Die Nachbarschaften lösten sich in Michelsberg nach 1989 vollständig auf. Schon nach der Einigung mit Rumänien 1918 und erst recht im Kommunisten hattedas Nachbarschaftswesen in ganz Siebenbürgen viele seiner Funktionenverloren. Bis 1989 existierten jedoch in Michelsberg noch sechs Nachbarschaften: die Bach-Nachbarschaft, die Ober-Nachbarschaft, die Vor-Nachbarschaft, die Burg-Nachbarschaft, die Acker-Nachbarschaft und die Rennchen-Nachbarschaft. Das Richtfest und das feierliche „Amtstragen“ – das Überbringender Nachbarschaftslade zum Haus des neugewählten Nachbarvaters mit Reitersmann-Gefolge - fand bis 1989 statt, wie auch der dazugehörige Fasching, die „Fuesnicht“.  

Mit der Auflösung der Nachbarschaft nach 1989 hat auch das „Grabgeleit“, wozu die Nachbarn einander früher verpflichtet waren, aufgehört.