liegt im Silberbachtal, 12 km entfernt von Hermannstadt/ Sibiu, eingebettet zwischen dem Götzenberg und der Anhöhe Katharinenwald.
Bis zur Revolution 1989 war Michelsberg ein sächsischer Ort: Die Siebenbürger Sachsen stellten mit 1000 Bewohnern etwa 95 % der Bevölkerung. Das änderte sich in den nächsten fünf Jahren radikal: Die erste große Auswanderungswelle 1990/91 schwemmte mehr als die Hälfte der Sachsen ins Ausland, 1995 lebten nur noch 100 in Michelsberg. Dieser Schock hat die Gemeinschaft mitsamt ihrer Traditionen zunächst völlig zerrissen.
Bis heute, 2010, hat sich die Gemeindezahl aber konstant gehalten. Michelsberg ist mit 101 Seelen im Hermannstädter Kirchenbezirk heute die fünftgrößte Gemeinde. Nach 1989 wurden viele Kinder geboren, die Gemeinde besteht heute fast zur Hälfte aus Kindern und Jugendlichen. Die Dorfgemeinschaft hat sich jedoch wesentlich verändert. In das paradiesisch gelegene Dorf sind viele Fremde zugezogen, es ist heute beinah europäisch zu nennen: Schweizer, Holländer, Belgier, Engländer, Deutsche. Die meisten leben nur im Sommer hier. Dazu kommen viele Touristen (Michelsberg bietet fast 400 Betten an). Das Dorf spaltet sich, wie ein Michelsberger sagte, in diejenigen, die hier leben und diejenigen, die hier wohnen: Die, die dort geboren sind und sich mit den Traditionen verwurzelt fühlen, so wie sie einmal waren, und die, die später dazukamen und alles ein wenig anders machen möchten. Beide Gruppen setzen sich jedoch auf ihre Weise für ein Bewahren der Traditionen ein. (Stand August 2010, J. Jürgens)
Maisingen vor der Michelsberger Burg 2010