Ein geschmückter Christleuchter steht noch in der Weilauer Kirche - allerdings als Andenken. Der Christleuchter wird heute nicht mehr aufgestellt an Weihnachten.
Dennoch hat sich das Singen des christlichen Chorals "Puer Natus" (auf deutsch: "Ein Kind geboren zu Bethlehem") im Wechselgesang erhalten. Dies ist oder war in vielen evangelischen Gemeinden Siebenbürgens das "Leuchter-Lied". Solange es noch viele Jugendliche gab, war es üblich, dass die konfirmierten, noch unverheirateten Jungen die Christleuchter (früher gab es vier) zum 25.12. bei der Frühmesse in die Kirche trugen und sie vor der Orgel, vor dem Altar und in den Seitenemporen aufstellten. Das "Puer Natur" wurde dann im vierstimmigen Wechselgesang (früher noch Latein und deutsch) gesungen.
Das Lied war in Weilau mit der Auswanderungswelle 1989 zunächst verlorengegangen. Pfarrer Wolfgang Rehner, von 1994 bis 2004 der für Weilau zuständige Pfarrer, erzählt, dass der gewesene Kurator Bela Farkas ihn immer wieder auf das Lied angesprochen hätte, die Gemeinde würde es so gern an Weihnachten wieder singen, wüsste aber Melodie und Text nicht. Schließlich fand Bela Farkas, zu Besuch in Deutschland, dort zwei aus Weilau ausgewanderte Sächsinnen, von denen er sich das "Puer Natus" auf Band aufnehmen ließ. Pfarrer Rehner notierte den Text und die Weilauer lernten das Lied neu. Es wird heute noch gesungen, in deutscher Sprache - von den Älterern, die es noch können, im Wechselgesang.
(Stand April 2010, J. Jürgens)