Bespritzen an Ostern in Großprobstdorf

Am zweiten Ostertag gehen die Männer der Gemeinde noch die Frauen „begießen” bzw. bespritzen. Dies war und ist kein öffentliches Brauch-Ereignis, sondern ein privater Besuch bei Nachbarn und Freunden. Die Frauen des Hauses werden mit einem Parfüm bespritzt und ihnen wird Gesundheit gewünscht, als Dank bewirten sie die Männer mit Kaffee, Kuchen und einem Schnaps. 

Dieser Brauch geht auf alte Vorstellungen von der heilenden und jugendspendenden Wirkung des Osterwassers zurück. Die Mägde auf dem Dorf glaubten früher, dass die Ernte besonders gut gedeihen würde, wenn sie am Ostermontag mit Wasser bespritzt wurden. Das Bespritzen war auf dem Land und in der Stadt üblich, und es hat sich heute noch vielfach auf dem Dorf und zum Teil auch in der Stadt erhalten, zum Beispiel in Schäßburg. Heute hängen dem Vorgang keine magischen Vorstellungen mehr an. Dafür hat er eine eine gemeinschaftsfördernde Wirkung.


(Stand März 2010, Julia Jürgens)