Begräbnis in Großprobstdorf

Zum traurigen Anlass des Begräbnisses haben sich in Großprobstdorf einige Traditionen erhalten. So wird nach dem Todesfall immer noch die zweitägige Totenwache im Trauerhaus gehalten, am 3. Tage findet die Beerdigung statt. Die Gemeinde versammelt sich im Hof des Verstorbenen, und der älteste Mann der Gemeinde oder der Kurator verlangt den Toten heraus. In sächsischer Mundart formuliert er die Abbitte des Toten in einem kurzen Satz nach Tradition so: „Wir bitten die Brüder und Schwestern zum letzten Weg, dass sie den Toten tragen dürfen zum Gottesacker”. 

Danach hält der Pfarrer im Hof die Lesung und spricht einen Psalm. Den Leichenzug begleiten alle Trauergäste feierlich zum Friedhof. Vor 1990 spielten dabei die Adjuvanten, heute, da es sie nicht mehr gibt, läuten nur noch die Glocken. Nach der Beerdigung dankt der Kurator der Gemeinde für ihr Kommen, auch ein Mitglied der Trauergemeinde dankt und lädt zum Tränenbrot (Leichenschmaus) ein. 


(Stand September 2010, J. Jürgens)