In Zeiden sind mit der Zeit einige Elemente eines Begräbnisses an die städtischen Verhältnisse angepasst worden.
So durfte seit ???? der Leichenzug mit dem Sarg nicht mehr durch die Stadt führen. Der Verstorbene wird zur Totenwache auch nicht mehr zu Hause aufgebahrt, sondern sofort in die Leichenhalle am Friedhof überführt. Die Abbitte des Toten ist daher in Zeiden verlorengegangen. Früher trugen die Nachbarn den Sarg zum Grab, heute, da es keine Nachbarschaft mehr gibt, sind es die Presbyter, unterstützt von Hilfskräften. Denn sechs starke Männer, die es zum Tragen braucht, kann das Presbyterium nicht mehr stellen. Geblieben ist in Zeiden die Musikbegleitung: Auf dem Weg zum Grab spielen fünf oder sechs der noch in Zeiden verbliebenen Musiker der Blaskapelle auf. Für verstorbene Frauen wird immer das Lied "Wenn Du noch eine Mutter hast" (nach einem Gedicht von Friedrich Wilhelm Kaulitz gesungen). Die Leichenpredigt findet heute immer in deutscher und rumänischer Sprache statt, um alle Anwesenden miteinzubeziehen.
Auch ein Tränenbrot gibt es in Zeiden nicht mehr. Es wurde Anfang des 20. Jahrhunderts untersagt, da es der kirchlichen Obrigkeit nicht pietätvoll genug ausfiel. Heute zerstreut sich nach dem Begräbnis die Trauergemeinde.
Das Sauberhalten des Friedhofs und der Gräber, eine traditionelle Aufgabe der Nachbarschaft, übernimmt in Zeiden eine bei der Kirche angestellte "Friedhofsbesorgerin". Auch das Ausheben der Gräber, das früher die Männer der Nachbarschaft besorgten, übernehmen heute bezahlte Kräfte.