Um das Begräbnis kümmert sich in Hammersdorf wie in früheren Zeiten die Nachbarschaft. Die Nachbarn gehen zur Totenwache, die jedoch nicht mehr wie früher bis Mitternacht, sondern nur noch bis neun oder zehn Uhr abends geht. Die Älteren, die die Tradition noch kennen, bringen ihr Beileid in der Formel "Das Betrübnis tut mir/ uns auch leid und eure/n liebe/n Verstorbene/n" dar. Am Tag der Beerdigung besorgen die Nachbarn zu acht das Ausheben des Grabes. Die Nachbarn bitten auch nach Tradition den Toten aus dem Trauerhaus heraus. In sächsischer Mundart bringt ihr Wortführer sein Beileid dar und erbittet von den Angehörigen den Sarg mit einem kurzen Satz, der auf hochdeutsch etwa so klingt: "Das Begräbnis tut uns auch von Herzen leid um eure/n liebe/n Verstorbenen. Wir bitten euch, ihn uns zu geben, dass wir ihn auf Gottes Acker zur ewigen Ruhe tragen."
Vier bis sechs Nachbarn tragen den nun geschlossenen Sarg in den Hof, wo der Pfarrer einen Psalm betet und die Aussegnung vornimmt.
Wenn (finanziell) möglich, wird zu einem Begräbnis die Militärkapelle aus Hermannstadt bestellt. Das Spielen der Trauerchoräle mit traditioneller Blasmusik wird als sehr wichtiger Teil des Begräbnis gesehen. Mit Musik begraben zu werden ist der letzte Wunsch vieler, den sich aber nicht jeder leisten kann, besonders, wenn er keine Anverwandte im Ausland hat. Denn während die Adjuvanten früher mit Naturalien, mit Wein, Brot und Speck "bezahlt" wurden, verlangt die Militärkapelle heute harte Währung, etwa 300 Euro pro Auftritt. Die Hammersdorfer Blaskapelle löste sich nach 1989 rasch auf.
(Stand August 2010, J. Jürgens)