Die Besorgung des Begräbnisses liegt in Wolkendorf zum großen Teil noch in der Hand der Nachbarschaften. Bei einem Todesfall gehen der Kurator und der Nachbarvater zum Haus des Verstorbenen, um den Sarg "herauszuverlangen", wie man sagt. Traditionell hat sich folgender kurzer Satz überliefert, der für diese Abbitte vom Nachbarvater gesprochen wird: "Was irdisch ist, befehlen wir dem Gottesacker, die Seele befehlen wir Gott dem Herrn." Ein Vertreter der Trauergemeinde antwortet darauf: "Es tut uns leid um den Verlust, aber wenn Gott der Herr es so gewollt hat, befehlen wir es. Hierbei könnt ihr den Sarg heben." Der Sarg wird dann zum Totenhaus auf den Friedhof überführt, wo die Totenwache stattfindet.
Zum Begräbnis tragen die Nachbarn den Sarg zum Grab, dabei spielt die rumänische Blaskapelle von Wolkendorf. Die Kapelle hat alle Notenhefte der sächsischen Blaskapelle übernommen und spielt nur deutsche Trauerlieder, zum Beispiel vom Komponisten Martin Thies, der in Wolkendorf geboren ist. Die Blaskapelle wird heute nicht mehr mit Wein und Vesper entlohnt, sondern mit Geld, das sich nicht jeder aus der Gemeinde leisten kann.
Früher sang beim Begräbnis auch der Kirchenchor, diesen gibt es heute nicht mehr. Am Ende des Begräbnisses bedankt sich der Nachbarvater noch bei allen, dass sie gekommen sind und dem Verstorbenen das letzte Geleit gegeben haben. Aus der Nachbarschaft kommen fast alle zum Begräbnis, erzählt der Kurator Beer. Früher, sagt er, waren die Nachbarn per Statut verpflichtet, heute sind sie verpflichtet, weil sie nur noch so wenige sind.