„Die ganze Gemeinde ist die Nachbarschaft“, sagt der Hammersdorfer Kurator und aktuelle Nachbarvater Alfred Gross. Von ehemals sieben Nachbarschaften hat sich eine erhalten, die heute die ganze Gemeinde umfasst.
Wie früher wird um den 6. Januar herum der Sitt-Tag gehalten. Heute nehmen auch Frauen daran teil, sonst wären es nicht genug Teilnehmer. Zu Beginn jedes Sitt-Tages gedenken alle Nachbarn stehend und schweigend der im letzten Jahr Verstorbenen. Dann wird der Tätigkeitsbericht des letzten Jahres verlesen und anstehende Aktivitäten des kommenden Jahr besprochen, Reparaturen an der Kirche, Arbeiten am Friedhof und anderes. Danach gibt es die traditionelle Tokane (eine Art Gulasch) und geselliges Beisammensein.
Alle vier Jahre wird ein neuer Nachbarvater gewählt. Typische Aktionen der Nachbarschaft sind heute noch das Reinigen des Friedhofs im Frühjahr und das Putzen der Kirche vor Ostern. Für größere Reparaturarbeiten an Kirche oder Friedhof werden heute Arbeiter bezahlt, das können die Nachbarn ihres Alters wegen nicht mehr leisten.
(Stand April 2010, Julia Jürgens)